Trend zum Weniger im Alter
Was brauchen wir eigentlich im Alter?
Trend zum Weniger
Viele Menschen fürchten um ihren Lebensstandard. Vielleicht wird die Angst davor geringer, wenn man mal eine grundsätzliche Frage stellt.
Wenn man sich aussuchen könnte, wie das Leben im Alter sein soll, wünschte man sich natürlich ein Szenario wie in den Liedern von Udo Jürgens oder in diesen Werbespots für Bausparverträge: Man läuft fit und vital durch den Garten, ständig umgeben von Enkeln und Kuchen und strahlend weißer Wäsche. Man hat sich ein ausgefallenes Verkehrsmittel zugelegt, wahlweise ein Segelboot, ein Cabrio oder eine Harley. Man geht tanzen, schminkt sich die Lippen barbiepink und ist stets in spektakulären Glanz gehüllt, weil man immer all seine Schmuckstücke gleichzeitig trägt. Die Idee von der reduzierten Eleganz hat man längst hinter sich gelassen, überhaupt schert man sich nicht mehr um Konventionen, es gibt keine Grenzen und keine Sorgen, schon gar keine finanziellen. Man kostet das Leben aus, unbeschwert und glücklich. Wäre das nicht super?
In der Realität aber macht der Gedanke an das Leben im Alter den meisten Menschen Angst. Sie fürchten, später nicht nur keine Harleys und Cabrios anschaffen zu können – sie haben Angst, ihren Lebensstandard nicht halten zu können. Diese Angst ist die Triebfeder hinter allen Versuchen, für das Alter vorzusorgen.
Das ist, um es deutlich zu sagen, absolut nachvollziehbar. Aber wenn man sich Gedanken über Vorsorge macht, ist es vielleicht auch sinnvoll, zunächst ein paar grundsätzlichere Fragen zu stellen: Was macht Lebensqualität eigentlich aus? Oder, noch ein bisschen deutlicher, was brauchen wir eigentlich?