Tabuthema Erbe
Tabuthema Erbe – Schweigen bis zum Tod
Ein großer Teil der Deutschen hat kein Testament. Dabei wird eine genaue Regelung für den Nachlass immer wichtiger.
Wer vererbt, zwingt seine Nachfahren dazu, sich nicht nur mit diesem Erbe auseinanderzusetzen, sondern auch mit der Beziehung zum Verstorbenen, mit den Hinterbliebenen, mit all den Verletzungen, die eine Familiengeschichte eben so durchziehen.
Eine durchschnittliche Erbschaft beträgt 305 000 Euro
Niemand weiß genau, wie viel in Deutschland vererbt wird, wegen der gesetzlichen Freibeträge werden nicht alle Erbschaften vom Finanzamt erfasst. Die meisten Ökonomen aber gehen von 200 bis 300 Milliarden Euro im Jahr aus. Eine Erbschaft beträgt im Mittel 305 000 Euro, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge, einer Tochter der Deutschen Bank. Kamen vor sechzehn Jahren noch 2,9 potenzielle Erben auf eine Erbschaft, sind es heute nur noch 2,1. Das heißt aber nicht, dass die Konflikte abnehmen. Das Gegenteil ist richtig.
Erben ist ein Tabu. Denn wer über das Erbe spricht, der spricht auch über den Tod, und so schweigen manche lieber.